Schulchronik 1825 bis 2005
Die Schule in Adelheidsdorf hat von jeher eine besondere Rolle im dörflichen Leben gespielt. Die vorliegenden Urkunden, Personalbögen und Protokolle würden ausreichen, der Schule ein eigenes Buch zu widmen. Am 12. August 1935 wurde der heutige Prachtbau an der Schulstraße in Adelheidsdorf eingeweiht. Damals blickte die Gemeinde aber bereits auf 100 Jahre Schulgeschichte zurück, die nun auch dokumentiert sind.
Die Kolonie Adelheidsdorf wurde in den Jahren 1824 bis 1839 geschaffen. 16 Siedlungswillige aus weiten Teilen des Königreichs Hannover und aus Westfalen ließen sich „im Westerzeller Felde, an der Hannoverschen Straße“ nieder und wurden mittels so genannter Meierbriefe Eigentümer des Landguts. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde mit Recht behauptet, dass in Adelheidsdorf „die Pfannkuchen nur auf einer Seite gebacken“ werden.
Anfangs besuchten die Kinder der Adelheidsdorfer Kolonisten die Schule in Westercelle. Im Herbst 1829 waren es bereits 14 Kinder, von denen acht zur Schule gesandt wurden. Weil abzusehen war, dass demnächst durch die Verleihung weiterer Anbauerstellen die Zahl der Schulkinder zu groß werden würde, um in der Westerceller Schulstube aufgenommen zu werden, wurden die Kolonisten Gerhard Lindenbaum, Anton Lindenbaum, Christian Heins, Friedrich Sührig, Johann Christian Vitz und Jürgen Heinrich Mohwinkel am 15. September 1829 bei der Burgvogtei Celle vorstellig. Sie trugen vor, dass zurzeit sechs Anbauerstellen mit Wohngebäuden versehen seien und der Sohn des Predigers aus dem Amt Obernkirchen, Westphal, sich um die Verleihung der siebten Anbauerstelle beworben habe.
Das „Gesuch der Anbauer in der Colonie ohnfern Müggenburg“ wurde am 10. Oktober 1829 an die Königliche Großbritannisch-Hannoversche Landdrostei Lüneburg (die spätere Bezirksregierung Lüneburg) geleitet. Diese entgegnete am 26. Oktober, sie würde den Ausführungen der Burgvogtei im Allgemeinen „beistimmen“, wies aber in diesem Zusammenhang darauf hin, dass eine Fläche von sechs Morgen eines noch unbesetzten Kolonieplatzes zur Anlage einer Nadelholzbesamung vorgesehen sei. Auch stellte sie in Frage, „ob es zu Erreichung dieser verschiedenen Zwecke es der beträchtlichen Flächen von 30 Morgen durchaus bedürfen“ würde.
Eigenverlag, Adelheidsdorf 2005
112 Seiten, Paperback, ohne Werbung, 2,- €
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