Vorliegende Arbeit war eine große Herausforderung
Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit der Geschichte des Feuerlöschwesens in der Gemeinde Auhagen. Der Verfasser stellt sich hier einer großen Herausforderung, da vor 1966 keine aussagekräftigen Dokumente vorliegen.
Der Umgang mit offenem Licht, die freie Herdstelle im Flett, von der sich Rauch und Funkenflug einen Weg durch das Gebälk zum Ulenloch suchten, die Glut auf dem Herdstein, nachts lediglich mit der Feuerstulpe abgedeckt, die hölzernen Gefache und Balken der Fachwerkhäuser mit tief herabgezogenen Strohdächern, die glimmende Glut im „Backs“ (Backhaus), das zu jeder ordentlichen Hofstelle unserer Heimat gehörte, die Weitergabe ungesicherten Feuers an den Nachbarn, der die Herdflamme hatte ausgehen lassen und schließlich die Gewohnheit, den Hanf und Flachs auf den heißen Steinen im Backs oder neben den Öfen in den Stuben zu trocknen, all dies waren eklatante Schwachpunkte im Kampf mit dem roten Hahn, der die Menschen der früheren Jahrhunderte ständig bedrohte.
Wer aber in ständiger Gefahr lebt, stumpft ab, wird unvorsichtig und gleichgültig. So waren neben den Blitzschlägen der Leichtsinn und die Nachlässigkeit häufige Ursachen der Hofbrände.
Hatte ein Haus mit seinen vielen Holzanteilen und dem dicken Strohdach erst einmal Feuer gefangen, brannte es in beinahe jedem Falle samt dem angrenzenden Viehstall bis auf die Grundmauern nieder, wie groß auch die Anstrengungen der Löschkolonne sein mochten. Das Vieh rasch aus dem Stall treiben und möglichst viele Einrichtungsgegenstände eilends auf die Straße schleppen, das war oft alles, was man tun konnte.
Gesetzliche Bestimmungen wurden auf Geheiß der Fürsten erlassen. Diese waren darauf bedacht, dass sich die Untertanen nicht verschuldeten. Nichtsdestotrotz gab es Feuersbrünste, Ereignisse, bei denen Dorfteilen der rote Hahn aufgesetzt wurde. Die Spendenfreudigkeit der Menschen in der Grafschaft war gefragt.
Während die fürstlichen Anordnungen zur Brandverhütung im 16. Jahrhundert auf das Wohl der Untertanen bedacht gewesen waren, betrachteten die Landesherren im 17. Jahrhundert infolge ihrer absolutistischen Staatsauffassung Brandkatastrophen, die stets mit beträchtlichen wirtschaftlichen Verlusten verbunden waren, als Einbußen staatlichen Wohlstandes, das heißt, als Einbußen ihrer Macht und infolgedessen auch ihres Ansehens bei anderen Fürsten.
Schlussendlich ist festzustellen, dass die Niederschrift der vorliegenden Fakten überfällig ist. Ein erster Schritt wurde ja bereits im Jahre 1994 unternommen, als das „grüne Heft“, die Chroniken aller freiwilligen Feuerwehren der Samtgemeinde Sachsenhagen, herausgegeben wurde.
Ein Ortsregister soll dem Feuerwehrhistoriker in den benachbarten Gemeinden als Werkzeug an die Hand gegeben werden.
Eigenverlag, Auhagen 2007
ISBN 978-3-00-020844-7
112 Seiten, Paperback, ohne Werbung, 2,- €
Tel. 05725/6910
weitere Informationen:
Schaumburger Wochenblatt vom 8. September 2007