Haarmann und Grans: Der Fall, die Beteiligten und die Presseberichterstattung

Haarmann und Grans

Der Fall, die Beteiligten und die Presseberichterstattung

Es war das Top-Thema in der Presse: Am 23. Juni 1924 wurde der Serienmörder Friedrich „Fritz“ Haarmann verhaftet. Er hat in den Nachkriegsjahren nachweislich 24 junge Männer in seine Wohnung gelockt und ermordet. Der als Polizeispitzel und Detektiv arbeitende Kaufmann war geständig. Er gab selbst nur 21 Morde zu. Er gestand auch nicht, die Leichenteile wenigstens teilweise verspeist zu haben. Seine Opfer lernte Haarmann im Bahnhofsmilieu kennen. In seiner Wohnung durchbiss er ihnen die Kehle oder erwürgte sie. Der Polizeispitzel war den Behörden zwar als Triebtäter bekannt, von einer Überwachung wurde aber wegen seiner Informantentätigkeit abgesehen. Erst durch einen neuen Beamten, Kriminalinspektor Hermann Lange, konnte der Fall aufgeklärt werden. Vor seiner Hinrichtung am 15. April 1925 führte der Psychiater Ernst Schultze mehrere Wochen lang Gespräche mit Haarmann.

Der Fall um Haarmann wurde zum aufsehenerregendsten Kriminalfall seiner Zeit. Die genaue Zahl seiner Opfer konnte nie ermittelt werden, da Haarmann im Größenwahn und, um den Ermittlern zu gefallen, auch Morde gestand, die er nie begangen hatte und andererseits aus Scham das Töten von Kindern immer abstritt.

Dieses Buch setzt neue Schwerpunkte. Hier steht weniger die Vorgeschichte im Vordergrund als die Ereignisse seit Haarmanns Festsetzung. Erstmals wird der komplette Presserummel um den „Werwolf von Hannover“ ausgewertet. Unveröffentlichte Fotos sowie neue Erkenntnisse und Quellen werden angeführt und auch Randnotizen in den Vordergrund gestellt. Als Beispiel sei der 57 Jahre alte Scharfrichter Carl Gröpler aus Magdeburg genannt, der die Fallschwertmaschine bediente, der Aufenthalt Haarmanns in der Gefangenenarbeitsstelle Jägerheide bei Celle, die verwandtschaftlichen Beziehungen Haarmanns und der Wiederaufnahmeprozess gegen Grans. Bisher in der Literatur widersprüchlich dargestellte Informationen sind in diesem Buch auf Quellen basierend abgebildet.

Dem Journalisten Matthias Blazek, Jahrgang 1966, ist mit diesem Buch ein besonderes Werk gelungen, das das vorhandene Schrifttum über jenen homosexuellen Kaufmann aus Hannover, der Leid über viele Familien gebracht hat, sinnvoll ergänzt.

ibidem-Verlag, Stuttgart 2009
ISBN 978-3-89821-967-9
152 Seiten, Paperback, 15,90 €
Tel. 0711/9807954

Weitere Informationen:

www.ibidem-verlag.com

www.myheimat.de

www.hannover-oststadt.de

www.wikipedia.org

 

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