Militärwesen, Wirtschaft und Verkehr in der Mitte des Kurfürstentums und Königreichs Hannover 1692–1866
Von Günter Gebhardt
Vorwort des Autors:
Diese Arbeit ist eine Auswahl aus ca. 60 Artikeln, die sich auf das Zentrum des ehemaligen Kurfürstentums und Königreich Hannover beziehen. Wegen der Vielfalt der Themen musste eine Konzentrierung auf vier Sachbereiche vorgenommen werden.
Der erste Bereich befasst sich mit dem Militärwesen. Von den Festungen, die das Zentrum des hannoverschen Herrschaftsgebietes schützen sollten, wurde die Stadt Hannover selbst und das Fort George der Stadt Hameln ausgewählt, von denen die letzt Genannte nur eine kurze Lebensdauer besaß.
In einer Zeit, in der größere Lasten nur durch Pferde bewegt wurden, kam den Gestüten und Marställen große Bedeutung zu, die hier in zwei Artikeln vermittelt wird. Die Artillerie des Königreichs wurde in der Geschützgießerei von Celle ausgerüstet und hier dargestellt. Waren die Truppen ausgebildet, so stellten sie sich in Manöver und Paraden ihrem Herrscher vor. Kam es dann zum Einsatz in offener Feldschlacht, mussten auch Niederlagen, wie hier in der Schlacht von Hastenbeck 1757, hingenommen werden. Bei Langensalza musste die hannoversche Armee 1866 trotz Sieg die Waffen strecken. Einen Nachhall bildete der Versuch, durch die Welfenlegion das Königreich zu erhalten.
Der zweite Bereich behandelt die Einrichtungen und Gebäude innerhalb der Stadt Hannover wie beispielsweise die Bergwarenhandlung, den Historischen Tiergarten, als auch die Wasserkunst in Herrenhausen und die Waterloosäule mit benachbarten Gebäuden. Einbezogen wurden auch die Gerichtsstätten der Stadt. Außerhalb Hannovers werden die Mühlen an der Ihme und im Sünteltal betrachtet, ebenfalls die königliche Jagd im Deister und die Verwaltung der Ämter. Die Vorbedingungen zur Entwicklung der Wirtschaft sind durch die im dritten Bereich dargestellten Land- und Wasserstraßen gegeben. Hier sind die Poststraßen zwischen Hannover und Celle sowie die Straßen und Wege über den Deister abgehandelt. So wie man heute den Straßenbau durch die Kfz-Steuer finanziert, so versuchte man im 19. Jahrhundert durch die Erhebung von Wegegeldern an so genannten Barrierehäusern, hier auch um Hannover, den „Wegebau“ zu finanzieren.
Im Teil vier werden Aspekte der Gewinnung und Verarbeitung von Bodenschätzen betont. Darunter ist besonders die Bedeutung der Tätigkeit von Johann und Georg Egestorff für die hannoversche Industrie gemeint, die in hohem Maße mit dem Steinkohlenbergbau im Deister in Verbindung stand, aber auch mit anderen Fabrikationszweigen. Im weiteren Sinne wird auch die Torfgewinnung als bergbauliche Tätigkeit gewertet – hier dargestellt durch die Entwicklung im Gebiet der Moore um Hannover die dann auch den Abschluss bildet.
Danke für die tatkräftige Unterstützung!
Das vorliegende Buch entstand nach jahrelanger Archivarbeit, die ohne die geduldige Förderung durch Mitglieder des Stadtarchivs Hannover und des Niedersächsischen Landesarchivs nicht möglich gewesen wäre. Besonderen Dank richtet der Verfasser an Frau Kerstin Hoffmann (Landesarchiv), Herrn Werner Heine (Stadtarchiv) und an die freundlichen Mitarbeiter des Magazins Pattensen des Niedersächsischen Landesarchivs.
Der Autor fand, dass er für seine Arbeit tief genug gegraben hätte. Er wurde von seinem Lektor, Herrn Matthias Blazek (Adelheidsdorf), eines Besseren belehrt. Dieser ergänzte und vertiefte den Text und brachte ihn in die richtige Form. Ohne seine Hilfe wäre die Fertigstellung dieser Arbeit vermutlich nicht gelungen. Herzlichen Dank!
Günter Gebhardt, Heimatkundler
Hannover, im Oktober 2010
ibidem-Verlag (Edition Noëma), Stuttgart 2010
ISBN 978-3-8382-0184-9
154 Seiten, Paperback, 19,90 €
Tel. 0711/9807954