Von Heinrich Heinecke und Günter Witzel,
bearbeitet von Matthias Blazek
Mit den Anfängen des Dorfes Schillerslage hat sich unter anderem der Lehrer Friedrich Armke in der Schulchronik befasst. Nach Armkes Recherchen finden sich in der Feldmark Spuren der frühesten Besiedlung. An der Westseite des Ortes, etwa 200 Meter vom Ort entfernt, im so genannten „blanken Wasser“, auf der Koppel des Hofbesitzers Plaß Nr. 9, ist eine quadratförmige, erhabene Fläche von 30 Metern Seitenlänge vorhanden. Um diese Fläche zieht sich noch jetzt eine kleine Vertiefung. Ein vier Meter breiter, aufgeworfener Erdrand zieht sich in der Richtung nach Burgdorf fort.
Der Sage nach soll auf diesem Hügel eine Burg gestanden haben. Wahrscheinlich ist diese Burg der Ursprung des Ortes gewesen, oder der Ort ist beim Untergang dieser Burg entstanden, woher auch der Name Schillerslage mutmaßlich kommt. Die von Lehrer Armke geschilderten Erhebungen bzw. Vertiefungen sind nicht mehr vorhanden. Gezielte Grabungen von Schulklassen in diesem Gebiet brachten keine neuen Erkenntnisse.
Das westliche Ende des Ortes sei laut Lehrer Armke zunächst entstanden, denn vor der Zeit des Dreißigjährigen Krieges habe der Ort nur bis an die Burgdorfer Chaussee gereicht und zu beiden Seiten des Weges, der an der Schule vorbeiführt, gelegen. Das Dorf habe jetzt 25 Bauernhöfe und 27 Abbauerstellen enthalten. Ursprünglich seien 27 Bauernhöfe vorhanden gewesen. Vier Höfe, nämlich Haus Nr. 2, 3, 4 und 11 (Wehrs, Reupke, Bühring und Bielmann), sollen „vor alter Zeit“ im Gehölz, etwa in der Mitte zwischen Schillerslage, Engensen und Ramlingen, gelegen haben. „Der Sage nach“ sollen dieselben Höfe sich zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges hier angesiedelt haben. Drei dieser Höfe haben sich nach Armkes Ausführungen an der Ostseite des Ortes angebaut, Nr. 11 dagegen mitten im Orte. Hof Nr. 1 ist eine Abzweigung vom Hof Nr. 18.
Bei dem Bericht von Lehrer Armke gibt es nach heutigem Erkenntnisstand einige Neuigkeiten. Von Alters her hielt sich in Schillerslage das Gerücht, dass die vier Höfe Wehrs, Reupke, Bühring und Bielmann zwischen Schillerslage und Engensen gelegen haben. Dem ist aber nicht so, denn nachweislich waren in Schillerslage immer 25 Bauernhöfe, und die im „Krühgarten“ vorhandenen Erhebungen stammen wohl von den vier genannten Bauern, die dort nach Ende des Dreißigjährigen Krieges viel Wald gerodet haben, um Ackerland zu bekommen, und dort die Stuken und Feldsteine abgelagert haben. Bei den genannten Bauern sind beziehungsweise waren es die Vorbesitzer oder Hauswirte nach der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.
Eigenverlag, Burgdorf 2005
416 Seiten, Hardcover, 18,- €
Tel. 05136/2608
Erwerb im Servicebüro der Stadt Burgdorf
Dreschefest begeistert mit Reise in die Vergangenheit, www.pankratius.de
Schillerslage plant sein Jubiläum, HAZ.de (12. Juli 2013)