Wathlingen – Ein Dorf mit Tradition

Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Wathlingen

Wathlingen ist ein Dorf mit einer langen Geschichtstradition. In absehbarer Zeit liegt die erste urkundliche Erwähnung genau 1000 Jahre zurück. Zwei Dorfchroniken und ein Bildband geben einen tiefen Einblick in die Historie des Dorfes, das dreimal abbrannte und Sitz eines adeligen Gerichtes war. Heinrich Pröve lieferte im Jahre 1925 mit seinem Werk „Wathlingen – Geschichte eines niedersächsischen Dorfes“ (Nachdruck von 1985) ein Standardwerk für den Heimatforscher in unserer Heimat, Jürgen Gedicke knüpfte 1987 mit dem Band II der Dorfchronik hieran an.

Seit 2005 wird zudem die Schriftenreihe „Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Wathlingen“ aufgelegt, in der bisher sieben Hefte erschienen sind. Diese haben grundsätzlich einen Umfang von jeweils 44 Seiten und sind bei verschiedenen Gewerbetreibenden in Wathlingen sowie beim Heimatverein und im Pfarrbüro für 2,- Euro erhältlich.

Die bisherigen Themen gehen weit über das bisher Vermittelte hinaus. Folgende Schriften sind bis jetzt erschienen (mit Angabe des Bezugsorts):

Heft 1: Die Geschichte des Löschwesens in der Gemeinde Wathlingen von den Anfängen bis 1929 (Schleicher Augenoptiker). Das Besondere an dieser Broschüre ist, dass sie sich u. a. intensiv mit dem Kauf einer neuen Handdruckspritze im Jahre 1828 (zu Lasten der Einwohner) und mit den vielen, auch kleineren, Brandkatastrophen in Wathlingen befasst und hierzu die dazugehörigen Pressemitteilungen präsentiert. Stets wird auf die Bezugsquellen verwiesen.
Heft 2: Der Galgenberg / Die Wathlinger Bockmühle (Gaststätte „Zur Mühle“). Das Besondere an diesem Werk ist die Behandlung zweier neuer Themenfelder an sich. Hier finden sich mehrere Kartenausschnitte zur Lokalisierung der beiden Objekte wieder, dazu Originalzitate aus dem Niedersächsischen Hauptstaatsarchiv in Hannover und am Ende einer Fülle an Fotos und Skizzen des einstigen Wahrzeichens der Wathlinger Feldmark, auf das heute nur noch Straßenbezeichnungen hinweisen.
Heft 3: Der Männergesangverein Wathlingen (1892 bis 2001) (Wolfgang Heuer). Es ist das erste Mal, dass der traditionsreiche alte Verein einen Stempel aufgedrückt bekommen hat. Es ist nicht üblich, dass ein nicht mehr bestehender Verein eine eigene Chronik erhält. Zahllose Familien aus Wathlingen finden sich hier in dieser Broschüre namentlich wieder. Und als „Bonbon“: Die Wathlinger Schützen finden in dieser Broschüre ein wohl unbekanntes Dokument über ihre Gründung (Statuten von 1897).
Heft 4: Das alte Kirchenbuch der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Marien zu Wathlingen, begonnen 1630 (Pfarramt). Pastor Williges hatte damit gerechnet, dass die Übersetzung der Kirchenbücher ihm in der Zeit nach seiner Pensionierung zufallen würde. Vorab findet sich in dieser Broschüre bereits eine Übersetzung der ersten 50 Jahre des ehrwürdigen Buches wieder. Für den Genealogen und auch für den geschichtsbewussten Wathlinger ist dieses Heft ein „Muss“. Originalgetreu und mit der genauen Seitenangabe versehen, geben die Angaben zahlreiche unbekannte Schicksale preis. Beispiel 1645: Gestorben den 13. September, „Trine, die güste Heersche, alß sie den Hew-Baum zubinden wollen, nach Zerreißung des stricks herunter geworffen von dem auffahrenden Baum und stracks todt geblieben.“
Heft 5: Das Wathlinger Kaliwerk (Firma Emil Mann, erhältlich bei Kleinbahn Wathlingen-Ehlershausen e.V.). Rechtzeitig zum Jubiläum des Bergmannsvereins ist dieses Heft erschienen, welches 100 Jahre Werksgeschichte intensiv durchleuchtet. Besonderheiten sind hier die alten Fotos von der Kalibahn, die vielen Fotos aus dem Besitz von Helmut Sievert und die chronologische Beschreibung des Wohnhauses des Fabrikleiters. Besonders spannend geschildert: das Explosionsunglück des Jahres 1946. Das Kaliwerk in Wathlingen bestand von 1906 bis 1997 und war Jahrzehnte lang größter Arbeitgeber in der Gemeinde.
Das Heft liegt bereits in der 2. Auflage vor.
Heft 6: Wathlingen und die Jahre der Fremdherrschaft 1803-1813 (Firma ABAKUS Informationstechnologien). Dieses Heft widmet sich der Zeit der Besatzung durch die Franzosen unter Napoleon. Was es konkret bedeutete, als französische Soldaten einmarschierten und neue Machthaber auch in Wathlingen das Diktat übernahmen, kann man aus den interessanten Quellen erfahren, die den Lesern zugänglich gemacht werden. Über Kriegsabgaben und Steuern, Gerichtsbarkeit und Rechtspraxis, Soldaten hüben wie drüben kann man in dem Heft Interessantes lesen.
Heft 7: Flüchtlinge und Vertriebene in Wathlingen (Heimatverein Wathlingen). Klaus Graupner sagt einleitend: „Es war nicht leicht; weder für Flüchtlinge noch für Einheimische. Man hat sich bemüht und ‚zusammengerauft’ und jeder, der wollte, hat in Wathlingen eine neue Heimat gefunden. Von den 2,5 Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen, die nach Niedersachsen kamen, sind 1500 nach Wathlingen gekommen. Das waren rund 40 Prozent der einheimischen Bevölkerung.“

Heft 8: Das alte Kirchenbuch der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Marien zu Wathlingen, 1681-1699 (Heimatverein Wathlingen).

 

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